Hamburg. Immer öfter wird auch die Höhenkontrolle ausgelöst. CDU schlägt Änderungen vor, um Staus zu vermeiden

    Verkehrsexperten rätseln über die Ursache: Die Zahl der Unfälle im Elbtunnel hat sich 2017 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Wurden 2016 noch 61 Unfälle in den vier Röhren gezählt, so waren es 2017 nach Aussage des Leiters der Tunnelzentrale, Andree Poggendorf, insgesamt 122. Das ist der höchste gemessene Stand seit 2011. In den Vorjahren war die Zahl der Tunnel-Unfälle im zweistelligen Bereich geblieben.

    Die Entwicklung hatte auch Folgen für die am Tunnel entstandenen Schäden. So wurden die Tunnelröhren im vergangenen Jahr insgesamt 18-mal durch Fahrzeuge so stark beschädigt, dass Reparaturen nötig waren – das ist ebenfalls der höchste Stand in diesem Jahrzehnt, wie sich aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des CDU-Verkehrspolitikers Dennis Thering ergibt. In den Jahren 2011 bis 2016 hatte es nur jeweils zwischen fünf und zwölf dieser sogenannten „Anfahrschäden“ pro Jahr gegeben.

    Häufiger als im Vorjahr wurden 2017 auch die Höhenkontrollen ausgelöst, die zu Tunnelsperrungen in der jeweiligen Fahrtrichtung führen. Insgesamt 116-mal passierten Lkw mit mehr als der erlaubten Höhe von vier Metern die Kontrollstellen rund 1000 Meter nördlich und 800 Meter südlich der Tunneleinfahrten – 76-mal in Richtung Norden und 40-mal in Richtung Süden. Im Jahr 2016 hatte es lediglich insgesamt 77 Auslösungen gegeben.

    Löst ein Fahrzeug die Höhenkon­trolle aus, so wird der Tunnel in der jeweiligen Fahrtrichtung automatisch gesperrt. Laut Tunnelchef Poggendorf vergehen dann im Durchschnitt 20 Minuten, bis das Fahrzeug von der Autobahn geleitet ist und die Sperrung aufgehoben werden kann. Folgen der vielen Unfälle und Sperrungen durch zu hohe Fahrzeuge sind oft kilometerlange Staus vor dem Tunnel.

    Die CDU plädiert deshalb dafür, die Höhenkontrolle in Fahrtrichtung Norden weiter nach Süden zu verlegen – also in einen größeren Abstand zur südlichen Tunneleinfahrt. So könnten zu hohe Lkw frühzeitiger von der Autobahn geleitet und Sperrungen häufiger vermieden werden, sagte der CDU-Abgeordnete Thering. Seine Partei hat dazu einen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht.

    Seite 12 „Sperrungen sind ärgerlich“