In Großbritannien versuchen Firmen, (große?) Geschäfte mit Vätern zu machen

    Richtige Männer sind so. Die windeln auch einfach mal ihr eigenes Kind. Das müffelnde Weiche muss in das Zusammenklebbare. Zack! Aber was ist eigentlich mit den Accessoires? Im angelsächsischen Bereich hat sich, quasi im Windschatten des Brexit-Wahns, eine Reihe von Firmen etabliert, die Windeltaschen verkaufen. Nicht irgendwelche, und schon gar keine mit Blumenmustern, Tieren oder so. Ihr Angebot richtet sich wie der Name „Diaper Dude“ (in etwa: Windel-Kerl) sagt, an eben solche.

    Sie sind schwarz oder grün, manche haben sogar Motive mit Totenkopfflagge auf der Tasche. Kostet dann aber auch knapp 64 Euro. Das sollte einem die eigene Männlichkeit wert sein, oder? Angeblich ploppen immer mehr Babyfirmen auf, die sich mit ihren Babysachen an ein männliches Publikum wenden (Dad Gear, High­SpeedDaddy). Und alle wollen nur, dass Männer sich um ihre Kleinkinder in der Öffentlichkeit kümmern können, ohne sich schämen zu müssen.

    Das ist doch mal was. Kommen wir voran? Hat die scheinbar endlose Gender-Debatte am Ende doch etwas genützt? Fühle ich mich wirklich besser, wenn ich eine Windeltasche mit Camouflage-Muster mit mir herumtrage? Oder haben sie uns Männer durchschaut und ausgezählt? Ein Autor des „Guardian“ erkannte, er würde seine Haare nur mit einem bestimmten Shampoo waschen, weil irgendwo „aktiv“ auf dem Etikett stehe. Und sein Deodorant habe er ausgesucht, weil es ihm suggeriere, dass Frauen ihn mit diesem Duft unwiderstehlich finden. Der Kollege schrieb übrigens auch: Richtige Männer wischen die Pos ihrer Kinder an Bäumen ab.