Hamburg. Spezial-Pkw werden im normalen Verkehr erprobt. 30 Projekte zur intelligenten Mobilitätssteuerung

    Die Hansestadt macht Ernst mit der digitalen Revolution im Straßenverkehr. Noch in diesem Jahr soll eine Teststrecke in der Innenstadt vorbereitet werden, auf der Spezialfahrzeuge der Autoindustrie das autonome Fahren mitten im normalen Verkehr testen werden. Das gab Wirtschafts- und Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) gestern im Rathaus bekannt. Demnach sollen „ein oder zwei Test-Fahrzeuge“ der großen Autohersteller auf dem neun Kilometer langen Rundkurs zwischen Messe, Holstenwall, Landungsbrücken, Elbphilharmonie, Rödingsmarkt, Gorch-Fock-Wall und Dammtor „mitschwimmen“. Bis 2020 sollen dafür 37 Kreuzungsampeln mit der neuen I2V-Technik ausgestattet werden, die es den Fahrzeugen erlaube, direkt mit den Ampeln zu kommunizieren, sagte der Amtsleiter der Verkehrsbehörde, Martin Huber. Die erste Ampel wurde an den Messehallen bereits umgerüstet.

    Bei den Versuchen zum autonomen Fahren stünden Sicherheit und Rechtsklarheit im Vordergrund, sagte Senator Horch. Es solle zunächst immer ein Mensch mitfahren, um eingreifen zu können. Das autonome Fahren ist eines von 30 Projekten zur Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme (Intelligent Transport Systems, ITS), die Hamburg vorantreibt – auch mit Blick auf den ITS-Weltkongress, den die Stadt 2021 ausrichten wird.

    Der Senat präsentierte auch einige weitere Vorhaben, etwa Parkplatzsensoren, die per App melden, wo Plätze zur Verfügung stehen. Eine neue HVV-App soll künftig automatisch die günstigste Karte buchen, neue Wärmebildkameras werden exaktere Daten des Autoverkehrs liefern, und 44 neue Zählstellen messen den Radverkehr künftig deutlich genauer als bisher.

    Der Bund hat Hamburg jetzt 11,5 Millionen Euro an Fördermitteln für die Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme zugesagt. 4,8 Millionen Euro fließen in die Teststrecke für autonomes Fahren. Die Mobilität der Zukunft solle „effizient, leise, komfortabel, umweltfreundlich und sicher“ gestaltet werden, sagte Senator Horch.

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