Die Namen von Straßen und Wegen folgen normalerweise einer ganz einfachen Logik. Die Blankeneser Bahnhofstraße führt zum Bahnhof, am Strandweg liegt der Strand und so weiter – alles ganz klar.

    Manche dieser Namenspaten sind auch verschwunden, zum Beispiel die Mühle vom Windmühlenweg in Groß Flottbek, und manche sehen mittlerweile ganz anders aus, wie beispielsweise die Osdorfer Landstraße. Soweit alles nachvollziehbar.

    Ganz anders verhält es sich mit dem 1890 benannten Bismarckstein in Blankenese. Bismarck sucht man dort nicht nur heute vergeblich, sondern schon seit 128 Jahren. Denn der reiche Unternehmer und Bismarck-Verehrer Julius Richter wollte auf dem von ihm gekauften Gelände am Waseberg eigentlich ein Bismarckdenkmal errichten, hat es dann aber nie getan. Das lag wohl vor allem daran, dass die Hamburger mit ihrem Monument des „Eisernen Kanzlers“ schneller waren. Kurios: Der Name wurde vorab trotzdem schon mal vergeben – übrigens angeblich mit Bismarcks Einverständnis – und blieb dann für alle Zeiten erhalten.

    Das dürfte in der Stadtgeschichte ein ziemlich einmaliger Fall sein, aber Spezialitäten passten und passen ja
    gut nach Blankenese.