Wäre der Volleyschuss von Julian Brandt in der 89. Minute gegen Mexiko vom Innenpfosten in das Tor geflogen und nicht vom Außenpfosten hinter das Tor – ganz Fußball-Deutschland hätte am Montag über die außergewöhnlichen Fähigkeiten des 22 Jahre jungen Leverkuseners gesprochen. So aber war sein aus jugendlicher Naivität geschossenes Selfie mit einem Fan das Brandt-Thema.

    Der schnelle Techniker, der vor der WM überraschend den Vorzug vor dem ebenfalls schnellen Techniker Leroy Sané erhalten hatte, ist ein netter Junge. Manchmal offenbar noch zu nett. Der gebürtige Bremer mit dem Babyface gilt als bescheidener Familienmensch. „Mich interessieren die Millionen nicht“, sagte der Offensivspieler vor einem Jahr, als er trotz hochkarätiger Angebote bei Bayer verlängerte. „Ich bin nicht der Typ, der sich eine 40-Karat-Goldkette um den Hals hängt.“

    Worte, die im Fußballgeschäft selten sind. Auch deswegen wirkte es nicht gleichgültig, sondern authentisch, als er das Foto mit dem Fan aufnahm.

    Seite 23 Der Bundestrainer braucht Plan B