Die Anführer unverstellter Männlichkeit zeigen wieder gern, was unter dem Hemd wächst

    Wir leben im Zeitalter der Glätte, des porentief Reinen, der Oberflächen, in denen sich zum Beispiel die zufriedenen Gesichter der Handybesitzer spiegeln. Auch Touchscreens sind auf Hochglanz getrimmt, so wie die Glasfassaden der Bürogebäude, die uns allerorten Transparenz vorgaukeln, aber doch nur der Fensterreinigungsbranche dienen.

    Geht Ihnen der Trend des Geschmeidigen auch so auf die Nerven? Vermissen Sie in dieser Stil-Phase, die nicht nur das Äußere, sondern auch die innere Verfassung betrifft, endlich mal wieder ein maskulines Symbol der Unangepasstheit?

    Dann setzen Sie ein Zeichen. Rebellieren Sie. Hauen Sie eine Kerbe der Widerborstigkeit, der Oberflächen­anarchie, der Wildheit in diese brave Gegenwart. Lassen Sie endlich Ihr Brusthaar wieder sprießen. Metrosexuell war gestern, David Beckham isch over. Eine Renaissance des Fells kündigt sich an, fanden Psychologen der Uni Leipzig heraus. Es wurde auch Zeit.

    Die 60er- und 70er-Jahre mit ihren ästhetischen Idealen, zu denen Behaarungen aller Art gehören, kehren demnächst wieder, sagen auch Modespezialisten, jene Spezialisten fürs fesche äußere Erscheinungsbild. Sie wissen ganz grundsätzlich: Irgendwann kommt alles wieder. Schlaghosen. Runde Brillen. Tennissocken. ABBA. Brusthaare.

    Aber beeilen sie sich, wenn Sie zu den Anführern herber und unverstellter Männlichkeit gehören wollen. Wenn Sie den Brustbusch bereits wuchern lassen wollen, während andere sich erst ihrer Rasierklingen entledigen. Es kräuselt längst schon wieder reichlich, sagen Beobachter der Strandgängerszene.