„Scheitern macht einsam. Als Gescheiterte können wir so sicher sein wie nie, dass keiner mit uns tauschen will“, schreibt Felix Maria Arnet in seinem Büchlein „Gescheit scheitern“ (Gabal, 96 Seiten, 8,90 Euro). Scheitern gehöre zu den existenziellen Erfahrungen wie Geburt, Tod oder Liebe. Statt lang und breit darüber zu philosophieren, kann sich der Leser in einer halben Stunde eine Kurzversion zu Gemüte führen, wie er „gescheit scheitert und daran persönlich wächst“, ein Notfallprogramm sozusagen. Mit zehn Schritten gibt der Coach eine Anleitung, die aus der Krise führen soll. Psychologie light, könnte man meinen, doch die knappe Analyse des Ist-Zustands und die beschriebenen Auswege überzeugen – jedenfalls diejenigen, die bereit sind, an sich zu arbeiten.

    Der Schriftsteller Charles Pépin bezeichnet sein Buch „Die Schönheit des Scheiterns“ (Hanser, 208 Seiten, 20 Euro) als kleine Philosophie der Niederlage. Fehlschläge stellen unsere Wünsche auf die Probe, ist er sich sicher. Nur wer dranbleibe, habe die Chance, sein Ziel zu erreichen. Wer häufig scheitere, lebe intensiver. Scheitern hat also auch positive Seiten und kann ein Schub voran sein, indem sich der Gescheiterte seiner Lage bewusst wird und daraus neue Wege fürs Weitermachen erkennt. Der Autor beschreibt philosophische und psychoanalytische Sichtweisen über das Scheitern – unterhaltsam und mit Bezügen zu berühmten Menschen wie Miles Davis, der seinen Musikern eintrichterte, dass es keinen schlimmeren Fehler gibt, als keinen machen zu wollen.