Mit besonderem Interesse liest Wolfgang Backen im Abendblatt immer die Prozessberichte. Kein Wunder, schließlich war der „Urhamburger“ mehr als 35 Jahre lang Richter, zuletzt Vorsitzender einer Schwurgerichtskammer und damit zuständig für Tötungsdelikte. Sein aufsehenerregendster Fall war der Prozess um den sogenannten Ehrenmord an der Deutsch-Afghanin Morsal.

    „Einige Fälle gehen einem schon unter die Haut“, sagt der heute 67-Jährige, der mit seiner Frau in Sülldorf lebt. Zuvor hat Backen lange im Jugendrecht gearbeitet, fühlte sich aber irgendwann „zu alt, um den Jugend-Slang zu verstehen“. Auch wenn seine drei Söhne immer gern „übersetzt“ haben.

    Jetzt im Ruhestand genießt er die Zeit für Reisen und spontane Ausflüge an die See und mit seiner Enkelin Carlotta. Zudem lässt er sich beim Weissen Ring als Opferberater schulen – damit jetzt nicht mehr die Täter, sondern die Opfer im Mittelpunkt stehen.

    Das Abendblatt sieht aus Anlass seines
    70. Geburtstags in den kommenden Monaten regelmäßig Leser menschlich