Hamburg. Die Gespräche zwischen dem Erzbistum und der Genossenschaft stocken. Jetzt läuft beiden die Zeit davon

    Seit Wochen ringen das Erzbistum und die Initiative zur Gründung der Hamburger Schulgenossenschaft (HSG) um die Zukunft der 21 katholischen Schulen in Hamburg. Doch nach einem Spitzengespräch am gestrigen Dienstag, an dem auch Erzbischof Stefan Heße teilnahm, sind die Positionen unverändert weit voneinander entfernt. Jetzt droht sogar der Abbruch der Gespräche.

    Im Prinzip hatten beide Seiten Anfang Mai eine „enge Zusammenarbeit“ vereinbart. In einem Modellprojekt soll die Kooperation erprobt werden. Die HSG präzisierte bei dem Treffen ihren Vorschlag, die vier katholischen Schulen im Süderelberaum als Betreiber zu übernehmen, während das Erzbistum Schulträger bleibt. Der Vorteil: Die Standorte decken alle Schulformen ab, sodass Kinder von der Einschulung bis zum Abschluss eine katholische Schule in räumlicher Nähe besuchen können.

    Der Vorschlag des Erzbistums sieht nur vor, die Sophienschule in Barmbek zu erweitern und der HSG als Betreiberin zu überlassen. Der „Sophiencampus“ soll einen Neubau erhalten, für den es einen Investor gibt. Die erweiterte Schule soll auch Schüler der Franz-von-Assisi-Schule in Barmbek aufnehmen, die auf der Schließungsliste des Erzbistums steht. Für die HSG, die sich nach der Ankündigung der Kirche, bis zu acht Schulen aus finanziellen Gründen zu schließen, mit dem Ziel des Erhalts aller Schulen gegründet hat, ist diese Idee wenig attraktiv.

    Viel Zeit bleibt beiden Seiten nicht mehr: Bis zum Beginn der Sommerferien Anfang Juli soll es ein fertiges Konzept geben. „Die Gespräche sind an einem kritischen Punkt angekommen“, sagte Hinrich Bernzen, Sprecher der Schulgenossenschaft. „Wir sind auf dem Weg. Es gibt noch viele offene Fragen, an denen wir arbeiten“, gab sich Bistumssprecher Manfred Nielen dagegen sehr gelassen.

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