Berlin.

Immer mehr Frauen verlegen die Erfüllung ihres Kinderwunsches in die Zeit nach dem dreißigsten Geburtstag. Nur noch 52,2 Prozent aller Frauen bekommen ihr erstes Baby vor dem 30. Lebensjahr, im Jahr 2009 waren es noch 58,3 Prozent, erklären der Berufsverband der Frauenärzte (BVF) und der Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren (BRZ) in einer heute veröffentlichten Mitteilung.

Viele hofften, den Zeitraum für den Kinderwunsch mithilfe moderner Reproduktionsmedizin weiter nach hinten verschieben zu können. „Hier gibt es aber biologische Grenzen, die auch die Kinderwunschmedizin nicht außer Kraft setzen kann“, sagt Ulrich Hilland, Vorsitzender des BRZ. Auch wenn eine Frau mit 45 Jahren noch schwanger werden könne, liege das Risiko, dass die Schwangerschaft in eine Fehlgeburt münde, bei 70 Prozent und darüber. Die steigende Lebenserwartung verändere zwar den Lebenszyklus, das „fruchtbare Fenster“ verändere sich aber trotz medizinischer Fortschritte nicht. Laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind seit vielen Jahren nur 2,4 Prozent aller Frauen bei der Geburt ihres ersten Kindes 40 Jahre oder älter.