Jedenfalls für eine Agentur in Berlin. Sich kümmern um andere – das könnte ein neues Job-Erfolgsmodell werden

    Von wegen Ego-Gesellschaft! Es gibt ganz viele Kümmerer im ganzen Land. Markus Söder (CSU) will als bayerischer­ Ministerpräsident nach eigenem Bekunden ein „Kümmerer“ sein. Doch nicht nur in der Politik gibt es solche Leute. Gerade hat die Agentur „Die Liebeskümmerer“ ihr siebenjähriges Bestehen gefeiert.

    Dass sie das verflixte siebte Jahr erreicht hat, liegt wohl an der weiten Verbreitung von Liebeskummer. Dieser trifft unterschiedslos Mann und Frau sowie alle diagnostizierten geschlechtlichen Identitäten. Die Berliner Liebeskümmerer stehen den Ratsuchenden rund um die Uhr mit Skype, Telefon und E-Mails zur Seite – kostenpflichtig, versteht sich. So selbstlos wie der Haudrauf-Kümmerer Söder sind die Liebeskummer-Kümmerer dann doch nicht.

    Künftig will das Team aus Therapeuten und Coaches nicht nur Herzschmerz heilen, sondern bereits im Keim ersticken. Wie genau das gehen soll, bleibt zunächst im Vagen. Womöglich arbeiten die Experten mit einem Hersteller von Liebestropfen zusammen, die Paare gleich nach dem ersten Kuss präventiv einnehmen sollten. Auch könnte ein amtlicher Führerschein nützlich sein, der die Tauglichkeit in allen Lebenslagen nachweist. Vielleicht bieten sogar die Krankenkassen ein Präventionsprogramm gegen Liebesschmerzen an, bei dem Rabatt erhält, wer regelmäßig an den Kursen teilnimmt. Kümmerer haben derzeit exzellente Jobchancen, weil das wahre Leben viele Widrigkeiten bereithält. Wie Stromausfälle auf Flughäfen. Für den Hamburger Airport werden jetzt dringend Kümmerer gesucht, die ihn besser machen.