Flensburg. Täter ist ein Flüchtling aus Afrika. Eine Polizistin erschoss ihn – sie ist schwer verletzt

    Der in einem Zug in Flensburg von einer Polizistin erschossene Messerstecher war ein Flüchtling aus Afrika. Es handele sich um einen 24-Jährigen aus Eritrea, der in Nordrhein-Westfalen wohnte und eine befristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland hatte, teilte die Polizei gestern mit. Er soll im September 2015 über Österreich nach Deutschland eingereist sein.

    Der IC 2406 befand sich am Mittwochabend auf dem Weg von Köln nach Flensburg, als der Afrikaner offenbar mit einem 35 Jahre alten Mitreisenden in Streit geriet und mit einem Messer auf ihn einstach. Der Fahrdienstleiter fragte über Lautsprecher, ob ein Polizist im Zug sei. Eine 22 Jahre alte Polizistin in Uniform meldete sich. Als sie in dem Abteil erschien, griff der Täter auch sie mit dem Messer an. Da erschoss sie ihn mit ihrer Dienstwaffe. Die aus Bremen stammende Beamtin und der 35-Jährige liegen schwer verletzt in einer Klinik. Lebensgefahr bestehe nicht, hieß es.

    Warum es zu dem Streit zwischen den beiden Männern gekommen ist und ob sie sich kannten, werde noch geprüft, sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Ulrike Stahlmann-Liebelt. Es gebe keine Hinweise auf einen terroristischen oder politischen Hintergrund. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sprach den beiden Verletzten sein Mitgefühl aus. „Ich bin erleichtert, dass durch das beherzte Eingreifen der Bremer Beamtin mutmaßlich Schlimmeres verhindert werden konnte. Ihr danke ich ganz besonders für ihren Mut.“

    Seite 16 Der Todesschuss im Intercity