Blankenese. Auf dem Süllberg in Blankenese feiern rund 850 Gäste bei fast tropischen Temperaturen. Für Küchencrew und Service ein Kraftakt

    Draußen ist es warm, drinnen noch heißer. Denn während die ersten Gäste bei bis zu 30 Grad Celsius an diesem Donnerstagabend zur fast tropischen Sommernacht auf dem Süllberg eintrudeln, läuft die Küchencrew des Blankeneser Restaurants und Hotels am Herd zu Höchstleistungen auf. Die letzten Salate werden angerichtet, in den Töpfen brodeln Gerichte auch für die Restaurants des Süllbergs, was die Temperaturen noch zusätzlich in die Höhe treibt. Gleichzeitig werden die Servierstationen auf der Terrasse aufgebaut. In der Küche sind 14 Mann an diesem Abend am Start, hinzu kommen noch 25 Servicemitarbeiter.

    Der stellvertretende Küchenchef Alexander Steinhuber packt selbst auch bei schweißtreibender Hitze mit an. Der 28-jährige Koch aus Niederbayern verschiebt Blumenkübel und schafft den Brennwagen fürs Grillen der Kalbssteaks und Maispoulardenbrust mit dem Hubwagen heran – und muss anschließend seine weste Kochweste erst einmal wechseln. Für dieses Fest wurden allein 800 Vorspeisenteller, 1200 Teller für den Hauptgericht und weitere 800 Dessertgläser aus den Untiefen des Süllbergs nach oben befördert. Denn im Keller des Hauses befindet sich ein riesiges Lager. Stühle, Geschirr, Dekoration, Kühlbehälter: In verschiedenen Variationen wird hier alles für Veranstaltungen vorgehalten.

    Es gilt eben bei dieser siebten Auflage des gesellschaftlichen Events in den Elbvororten an die 850 Gäste zu bewirtschaften – so viel wie noch nie bei einer Blankeneser Sommernacht. Doch damit nicht genug. Die Süllberg-Crew muss an diesem Tag zusätzlich ein Catering für 120 Personen außer Haus stemmen. Dabei müssen sie auf zwei Köche und einen Auszubildenden verzichten; sie sind bereits nach Le Mans geflogen. In der französischen Stadt wird das 24-Stunden-Autorennen ausgetragen. Der Sternekoch und Süllberg-Betreiber Karlheinz Hauser übernimmt seit fünf Jahren das Catering für Porsche. Er wird mit weiteren Mitarbeitern folgen.

    Großveranstaltung, Catering, der Normalbetrieb: Hauser wirkt trotz alledem ganz entspannt. „Das Wetter ist perfekt und wir hatten diesmal auch einige Tage Vorlauf“, erklärt er. So gab es schon den Fall, dass das Süllberg-Team nach einer Veranstaltung noch nachts um 4 Uhr anfangen musste, für eine Hochzeit am kommenden Tag um- und aufzubauen.

    Für die Sommernacht hatte das Süllberg-Team drei Tage Vorlauf, also fast luxuriös. Auf die Einladung zur siebten Sommernacht von Klaus Schümann als Herausgeber des Stadtteilmagazins „Klönschnack“ und Süllberg-Chef Hauser folgten am Donnerstag dann auch Hunderte Gäste. „Am heutigen Abend sind die Elbvororte im Wesentlichen unter sich – Ausnahmen bestätigen die Regel, das beweist ihre Weltoffenheit“, sagte Schümann in seiner Begrüßungsrede. So fanden sich auf der Gästeliste auch Vertreter zweier Sportvereine, die ohnehin bald deutlich öfter aufeinandertreffen werden. Denn sowohl Cheftrainer Christian Titz als auch Vorstandsmitglied Frank Wettstein vom HSV waren unter den geladenen Gästen ebenso wie Vereinspräsident Oke Göttlich und Geschäftsleiter Andreas Rettig vom FC St. Pauli. Ob der Zweitligist dem Neuling Tipps an diesem Abend gab, ist nicht überliefert.

    Auch die Bundestagsprominenz zog es nach Blankenese. Wieland Schinnenburg, FDP-Bundestagsabgeordneter, sagte beim Blick über die Elbe: „Im Vergleich zu Hamburg kann Berlin keinesfalls mithalten.“ Nicht ganz so weit hatte es Kaffee-König Albert Darboven. Seit Jahren Stammgast auf dem Süllberg. Seine besondere Beziehung zu dem Unternehmer-Urgestein erläuterte Klaus Schümann launig: „Keine Redaktionskonferenz ohne seinen Kaffee.“ Richtig ins Schwärmen kam WDR-Intendant Tom Buhrow beim Blick von der Terrasse: „Das ist doch unvergleichlich schön. In ganz Europa gibt es nichts Ähnliches.“

    Zudem unter den Gästen: Schauspielerin Sandra Quadflieg, CDU-Bundestagsabgeordneter Marcus Weinberg, Hamburgs Planetariums-Direktor Thomas W. Kraupe, Starfriseurin Marlies Möller, Messe-Chef Bernd Aufderheide, Klitschko-Manager Bernd Bönte, Unternehmer Peter Tamm junior (Maritimes Museum), Michael Otremba (Hamburg Marketing), Elke Dröscher (Puppenmuseum).