Teenager suchen bei Festivals „soziale Kontakte“ – mehr wollen Eltern gar nicht wissen

    Wir wissen nicht, ob die Veranstalter des Highfield-Festivals irgendwo tief im Sächsischen unter mangelndem Selbstbewusstsein leiden. Jedenfalls haben sie sich angesichts der Tatsache, dass es alljährlich ausverkauft ist, offenbar gefragt: Was wollen die ganzen Leute eigentlich hier? Und eine – bestimmt repräsentative – Umfrage in Auftrag gegeben. Demnach ist eine große Mehrheit von 80,7 Prozent der Ansicht, dass das Festival vor allem der Pflege von sozialen Kontakten diene. Aber auch neue Leute lernen die Besucher gerne kennen: 67,7 Prozent freuen sich, dass Menschen hier offener mit­einander umgehen als sonst. Aha.

    Nun braucht man keine Umfrage in Auftrag zu geben, um zu wissen, dass Menschen immer dann besonders gern lügen, wenn sie für eine Umfrage interviewt werden. Anderenfalls hätten Arte und 3sat jeden Tag mindestens 60 Prozent Marktanteil – und das Internet wäre pornofrei.

    Vielleicht muss man aber auch nur etwas genauer lesen. Denn was bedeuten „offener Umgang“ und „soziale Kontakte“ in der Wiesenlandschaft eines Musikfestivals, in der leicht bekleidete Jugendliche angetrunken unterwegs sind? Dass sie paarweise in die Zelte kriechen und – Schach spielen. Oder einfach reden. Oder so.