Hamburg braucht Wohnungen, und Hamburg baut auch reichlich Wohnungen. Das sieht man derzeit an vielen Ecken der Stadt. Was verwundert, ist ein Blick auf die Baustellenschilder: Soundso-Quartier hier, Sonstwie-Terrassen dort. Fast immer, wenn mehr als ein Haus gebaut wird, heißt das Ganze nur noch irgendetwas mit „Quartier“ nach dem Bindestrich. Und sobald die Topografie etwas markanter als ein Maulwurfshügel ist, sind es Terrassen. Überall nur noch Terrassen und Quartiere! Das ist beinahe so, als würden Hamburger Eltern ihren Kindern nur noch zwei verschiedene Namen geben. Wer soll die denn auseinanderhalten in Schule und Kita?

Einen Schritt weiter ging nur der Investor, der das Gelände der Holsten-Brauerei gekauft hatte. Dort sollen es sogar die „Holsten-Quartiere“ werden. Dieser Fantasie-Rausch kam in der Branche offenbar so gut an, dass er das Ganze (teurer?) weiterverkaufen konnte – lange bevor ein Bagger zu sehen ist.

Woher nur kommt diese Eintönigkeit der Namensgebung? Gibt es keine andere Bezeichnungen mehr für Neubaugebiete? Nun ja, wenn man sich die neuen Häuser anschaut, keimt ein Verdacht auf: Auch alles die gleichen Kisten, so scheint es. Da fällt einem eben nichts mehr ein!