Vor knapp 25 Jahren hatte Mickey Lemle einen ersten Film über den Dalai Lama gedreht „Compassion in Exile: The Life of the 14th Dalai Lama“. Jetzt ist er nach Indien zurückgekehrt und hat ein neues, humorvolles Porträt des inzwischen 80 Jahre alten religiösen Führers der Buddhisten gedreht.

    Tenzin Gyatso ist geistig immer noch topfit, weiß aber um seine Endlichkeit und spricht darüber in unglaublich charmanter Art und Weise. Dummerweise wollen sich die Chinesen in die Suche nach einem neuen Dalai Lama ein­mischen.

    Dem Regisseur geht es in diesem Dokumentarfilm um die Frage der Nachfolge. Lemle zitiert sich in diesem Film selbst, zeigt eine Interviewpassage aus seinem Film aus dem Jahr 1993, die deutlich macht: Die Lage der Tibeter hat sich in den vergangenen Jahren nicht verbessert. Solche kritischen Aspekte verliert der Regisseur dann aber in seinem etwas oberflächlich geratenen Werk aus den Augen. Um die Aura des Dalai Lama erklären und beschreiben zu können, lässt Lemle zahlreiche Menschen zu Wort kommen, die dem 80-Jährigen begegnet sind. Kollegen, Wissenschaftler, den Komponisten Philip Glass. Sogar der ehemalige US-Präsident George W. Bush äußert sich.

    „Der letzte Dalai Lama?“ USA 2016, 82 Min., o. A., R: Mickey Lemle, D: Dalai Lama, im Abaton; http://derletztedalailama.de