Hamburg.

    Verschimmelte Wände, bröckelnder Putz, defekte Sanitäranlagen: Hamburgs Behörden haben in den vergangenen fünf Jahren mindestens 81 Fälle von Mietwucher mit mehr als 100 Beschuldigten registriert, wozu auch überbelegte Häuser zählen.

    Erst im März war bei einer Razzia ein überbelegtes Haus in Bergedorf mit 158 Personen entdeckt worden, in dem offiziell nur 139 Menschen gemeldet waren. Teilweise lebten dort sieben Personen in einem Zimmer. Nach der Evakuierung setzte der Vermieter seine Praxis zunächst fort. Nach einem Schwelbrand und „Gefahr in Verzug“ wurde das Mietshaus am Mittwoch erneut geräumt.

    Weitere aufsehenerregende Fälle wurden an der Harburger Seehafenstraße und an der Walddörferstraße in Wandsbek entdeckt. Jobcenter-Chef Dirk Heyden sagte dem Abendblatt, dass die Behörden „intensiv zusammenarbeiten“. „Ganz klar ist, dass wir diese ausbeuterischen Strukturen nicht dulden und entschieden bekämpfen“, sagt Heyden. Die unrechtmäßig bezahlten Gelder würden zurückgefordert. Das Abendblatt beantwortet die wichtigsten zwölf Fragen.

    Seite 11 So funktioniert der Sozialbetrug