Köttbullar stammen aus der Türkei – und andere Klassiker des Möbelhauses wurden von Deutschen geschaffen

    Es soll Ikea-Kunden geben, die genau nachzählen, wie viele Klöpse sie auf dem Teller haben, bevor sie ihre Köttbullar genießen. Wer 15 bezahlt, aber nur 14 bekommt, fühlt sich – zu Recht! – um einen kulinarischen Glücksmoment betrogen. Und wer wenig später, schon leicht gereizt, einen Schrank mit dem irreführenden Namen „Pax“ (lat. Frieden) aufbaut, aber das entscheidende Schräubchen vermisst, findet so schnell auch keinen häuslichen Frieden mehr.

    Gerade erst haben wir die Nachricht verdaut, dass Ikea bei der Herstellung der Hackbällchen mit Insektenfleisch experimentiert, da schlägt uns der nächste Schock auf den Magen: Köttbullar stammen nicht aus Schweden, sondern aus der heutigen Türkei. Das behauptet Schwedens offizieller Twitter-Landesaccount. Der damalige König habe das Rezept für das heutige schwedische Nationalgericht Anfang des 18. Jahrhunderts von einer Reise mitgebracht. Wahrscheinlich sind Köttbullar also eine Variante der beliebten Köfte.

    Was uns zu der Frage führt: Wie viel Schweden steckt eigentlich in Ikea? Ein Faktencheck bringt Erstaunliches ans Licht: Der unvermeidliche Hotdog, mit dem fast jeder Ikea-Besuch endet, ist vor mehr als 150 Jahren von einem Hannoveraner in Brooklyn erfunden worden. Und sogar das berühmteste Ikea-Möbel, das legendäre Billy-Regal, wurde offenbar nie in Schweden gefertigt, sondern zunächst in der DDR, als es 1979 erstmals auf den Markt kam.

    Womit wir beim vermutlich zweitgrößten Kassenschlager der Schweden wären: den Teelichtern. Als hätten wir’s geahnt, sind sie eine Weiterentwicklung des „Hindenburglichts“, das im Krieg als Notbeleuchtung diente. Kein Wunder also, wenn die Kunden an der Kasse mit deutscher Gründlichkeit nachzählen, ob sie auch wirklich alle Teelichter im Beutel haben.