Alles nur noch Craft Beer und Hopfenzauber? Von wegen, zeigen Feldstudien am Vatertag

Kiez-Mische! Also wirklich. Für diesen Produktnamen hat die traditionsreiche Hamburger Biermarke mit dem St.-Pauli-Image zu Recht reichlich Häme abbekommen. Immerhin verkaufen sie ihr Produkt auf der Packung als „Alster“, so wie sich das gehört. Hier trinken wir Alsterwasser. Punkt.

Manche allerdings mögen offenbar auch Bier mit Kaktusfruchtgeschmack, mit Cola versetzt, mit Grapefruit, mit Citrus-Wodka-Aroma, gerne auch von Garagenbrauereien in Wisconsin, anderes mit Wasser aus Tasmanien gebraut (Cascade, sehr zu empfehlen übrigens), oder Hopfenzauber oder Schwarzwaldmarie. Und hast du nicht gesehen. Die Craftbier-Mode feiert gerade Triumphe. So mancher Getränkefachhandel weiß gar nicht mehr, wo er all die exotischen Brauerzeugnisse präsentieren soll. Und alles kann ich doch gar nicht versuchen. Bis ich weiß, was mir am besten schmeckt, macht die Leber längst die Grätsche.

Manch ein Großbrauer hat deshalb eine Rückbesinnung von den Mix-Schickimicki-Marken der Generation Alkopops hin zu den klassischen Bierfreunden gesucht. Die angepeilte Zielgruppe sei männlich, 25 bis 45 Jahre alt, ein in der Marktforschung sogenannter „Experience Maximizer“: Die Zielgruppe „gibt für Qualität gerne mehr Geld aus“, lesen wir in einer Marketing-Broschüre. Na also.

Hopfen, Malz und deutsches Reinheitsgebot schlagen zurück. Die lustigen Party-Biere sollen in der Studentenbude bleiben. Pils ist für 33 Prozent der Deutschen die liebste Biersorte. 14 Prozent bevorzugen Weizen. Das hat das Umfrageinstitut Yougov herausgefunden – und unsere Feldstudien am Vatertag haben es eindeutig bestätigt.