Wedel/Hamburg. 43-Punkte-Liste erarbeitet. Erste Projekte sollen schon bald umgesetzt werden

Wie soll es weitergehen mit dem Regionalpark Wedeler Au? Mit dieser Frage zur Zukunft des länderübergreifenden Zusammenschlusses haben sich Kooperationspartner zusammen mit Vertretern von Naturschutzverbänden und betroffenen Institutionen in Werkstattgesprächen befasst. Dabei herausgekommen ist eine 43-Punkte-Liste mit Maßnahmen, die in den kommenden Jahren realisiert werden sollen und die im Wedeler Rathaus kürzlich vorgestellt wurde.

Diese fünf Projekte sind konkret geplant: An den Regionalparkrouten wie entlang der Elbe oder durch den Klövensteen sollen Kopfweiden als verbindendes Symbol für den Biotopverband gepflanzt werden. Die Pinneberger Mühlenau soll zudem durch Einschütten von Kies mehr in Fluss kommen. An der Schenefelder Düpenau ist zudem ein Wassererlebnispunkt mit Aufenthaltsmöglichkeit geplant. Ein Projekt, von dem ebenfalls Besucher profitieren würden, ist auch im Butterbargsmoor vorgesehen. Die Idee: zwei neue Aussichtsplattformen sollen einen herrlichen Blick aufs Moor freigeben. Mithilfe neuer Informationstafeln zur Moorentstehung und historischen Nutzung sowie der Einbindung in die App „Entdeckerroute“ können Interessierte das Moor zwischen Holm und Wedel zukünftig besser erkunden. Zudem soll ein Blühstreifen im Landschaftskorridor Marienhof in Wedel angelegt werden.

Die Kosten für die fünf Projekte im Kreis Pinneberg, die kurz- und mittelfristig realisiert werden sollen, belaufen sich auf etwa 165.500 Euro. Auch im Hamburger Bereich des Regionalparks sind Projekte geplant. So ist zum Beispiel eine Verbesserung des Wegenetzes und der Beschilderung im Rissener Schnaakenmoor, eine Vergrößerung der Heideflächen im Naturschutzgebiet Wittenbergen sowie die biologische Aufwertung von Flächen in der Kiesgrube und entlang der Bahntrasse in Rissen vorgesehen. Im Unterschied zu den Pinneberger Projekten werden diese Maßnahmen aber aus einem 20-Millionen-Euro schweren Hamburger Topf finanziert. Dabei stammen 75 Prozent aus Bundesmitteln.

Der Regionalpark Wedeler Au wurde 2009 aus der Taufe gehoben. Damals gehörten fünf Gemeinden im Kreis Pinneberg und der Hamburger Bezirk Altona zu den Begründern. 2016 wurde der Biotopverbund erweitert. Er umfasst nun 12.000 Hektar, die sich von Blankenese über Sülldorf und Iserbrook hinein in den Kreis Pinneberg erstrecken.