Der Stadtpark ist hart, aber der Kiez ist härter. Wer wüsste das besser als Ali Meydan (42). Der Waste Watcher der Stadtreinigung durchstreift wochenends beide Reviere, um Müllsündern auf die Schliche zu kommen. Am Sonntag grätschte er etwa vielen Stadtparkbesuchern in die Freizeitgestaltung, weil sie nicht an der richtigen Stelle oder mit Einweggrills zündelten. Muss man auch erst mal wollen. „Aber das ist nichts gegen St. Pauli“, sagt Meydan. „Da sieht und hört man echt andere Sachen.“

Dennoch sei der Job ein Glückstreffer für den Betriebswirt. Seit acht Jahren ist er im Unternehmen, anfangs neben dem Studium, inzwischen Vollzeit. „Man sieht das Ergebnis seiner Arbeit sofort“, sagt Meydan. Er redet gern, ist an der frischen Luft. Nach einem Bandscheibenvorfall ist das Büro nichts mehr für ihn. Deshalb sind die Aufklärungsspaziergänge auch Therapie. Und zwar eine, die der Wandsbeker auch im Privaten pflegt. Mit seiner Frau Selma und den beiden Kindern geht er gern spazieren oder macht Fitness – für den Rücken.

Seite 11 Mit der Müllpolizei auf Streife