Hamburg. Mehr Kontrolleure, 5000 neue, größere Abfalleimer. Wer achtlos Kohle wegwirft, riskiert 1000 Euro Bußgeld

Nach den ersten warmen Wochenenden des Jahres und dem Müllchaos im Stadtpark vor zwei Wochen zieht die Stadtreinigung nun erste Konsequenzen. Wie berichtet, war es beispielsweise im Stadtpark am 21. April zu massiven Vermüllungen gekommen – auch weil die Mitarbeiter der Stadtreinigung wegen einer Personalversammlung an diesem Tag nicht im regulären Einsatz waren.

Nun will die Stadtreinigung zusammen mit den Bezirken dafür sorgen, dass im Stadtpark mehr und besser sichtbare Schilder darauf hinweisen, dass Einweggrills in Hamburger Grünanlagen grundsätzlich verboten sind – und dass das Grillen nur in besonders gekennzeichneten Zonen erlaubt ist. Außerdem werden die 7000 oft veralteten Mülleimer der Bezirke in den Hamburger Grünanlagen gegen 5000 neue und größere ausgetauscht.

„Wir planen auch eine Aufklärung vor Ort über die Spielregeln auf den Grillwiesen“, sagte Stadtreinigungssprecher Reinhard Fiedler dem Abendblatt. „Die Standorte der großen Müllbehälter und Grillkohle-Behälter sollen außerdem auch aus größerer Entfernung besser erkennbar sein.“

Seit Anfang des Jahres ist die Stadtreinigung auch für die Sauberkeit in allen Hamburger Grünanlagen zuständig. Dies ist Teil des neuen Sauberkeitskonzepts „Hamburg – gepflegt und grün“, für das bei der Stadtreinigung 400 neue Mitarbeiter eingestellt wurden. Auch als Reaktion auf die jüngsten Erfahrungen sollen an den besonders belasteten Orten mehr Müllbehälter aufgestellt und mehr Kontrolleure eingesetzt werden.

Seit Anfang Mai sollen die bisher 30 sogenannten „Waste Watcher“ der Stadtreinigung nun auch verstärkt Bußgelder gegen ertappte Müllsünder verhängen, sagte Stadtreinigungssprecher Fiedler. Ihre Zahl solle außerdem durch interne Umsetzungen erhöht werden. Für „unzureichend gelöschte Grillkohle“ könne nach dem Bußgeldkatalog der Bezirke bis zu 1000 Euro Strafzahlung fällig werden. Wer auf nicht dafür freigegebenen Wiesen grillt, ist mit bis zu 250 Euro Bußgeld dabei. Allerdings sei es auch angesichts der eher kleinen Zahl von „Waste Watchern“ schwierig, Grill- und Müllsünder auf frischer Tat zu ertappen, gibt Fiedler zu bedenken. Zudem würden Mitarbeiter der Stadtreinigung häufig von Parkbesuchern „bepöbelt und beschimpft“. Es sei „nicht ganz ungefährlich, wenn Waste Watcher Gruppen von angetrunkenen Personen auf ihr Fehlverhalten“ hinwiesen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert noch schärfere Kon­trollen in Grünanlagen und ein bundesweites Verkaufsverbot für Einweggrills.

Seite 2 Leitartikel Seite 16 Bericht