Ein Film über eine Frau in den Wechseljahren – ein Klassiker. Was gibt es für anrührende und auch heftige Produktionen zum Thema: „Club der Teufelinnen“, „Was das Herz begehrt“ oder „Klimawechsel“. Immer spielt das Thema, das Frauen ab einem gewissen Alter beschäftigt, mit, mal lauter, mal leiser. In „Madame Aurora und der Duft von Frühling“ geht es um eine alleinstehende Mutter zweier erwachsener Töchter. Die ältere ist schwanger. Während sie inmitten der vollen Weiblichkeit steht, bekommt die Mutter plötzlich ihre Periode nicht mehr. Die Folge? Beide weinen viel.

Agnès Jaoui verkörpert Aurore sehr authentisch, sie ist so ein Martina-Gedeck-Typ. Doch leider fehlt die leichte Hand, um daraus einen wirklich guten Film zu machen. Es ist, als könne sich Regisseurin Blandine Lenoir sich nicht entscheiden zwischen Komödie und Autorenfilm? Auch die Geschichte – Aurore trifft ihre erste Liebe wieder, verliert ihren Job – ist nicht wirklich mitreißend. Ärgerlich sind Details: Der Frauenarzt, der genau erklärt, was die Wechseljahre ausmacht. Das wirkt wie Bildungskino. Oder die Frage, warum der Liebhaber der jüngeren Tochter immer halb nackt durch Aurores Wohnung laufen muss.

„Madame Aurora und der Duft von Frühling“ Frankreich 2017, 89 Min., o.A., R: Blandine Lenoir, D: Agnès Jaoui, Sarah Suco, Thibault de Montalember, täglich im Holi, Koralle; madameaurora-film.de