Hamburg.

In keinem anderen Bundesland ist der Ausländer-Anteil unter den Gefängnisinsassen so hoch wie in Hamburg. Das zeigt eine Abendblatt-Umfrage bei den Justizbehörden der 16 Länder. Im Jahr 2017 saßen laut einer Stichtags-Untersuchung 1797 Häftlinge in den sechs Hamburger Gefängnissen ein – 1038 von ihnen waren Ausländer, ein Anteil von 58 Prozent. Zum Vergleich: In Berliner Haftanstalten waren es nur 47 Prozent. In den vergangenen Jahren hatte sich die Zahl der in Hamburg inhaftierten Ausländer kontinuierlich erhöht. 2012 hatte ihr Anteil noch 45 Prozent betragen.

Große Sorgen bereitet der Justiz auch die hohe Belegungsdichte der deutschen Gefängnisse. In Hamburg und anderen Ländern liegt sie bei über 90 Prozent. Der Vorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten, René Müller, sagte, der Justizvollzug sei zurzeit „komplett überlastet“.

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