Verhaltenstherapien für Haustiere liegen im Trend – das Problem ist der Mensch

Übles Vorbeibenehmen, auffälliges Verhalten und Ängste sind nicht nur den Menschen eigen, sondern auch den Tieren. Und besonders, wenn Mensch und Tier in einem Haus zusammenleben, sind ein abwechslungsreicher Alltag und eine gute Gesundheit für alle wichtig.

Und manchmal ist eben professionelle Hilfe nötig, von ausgebildeten Experten und Therapeuten für Haustiere. Denn bei 31 Millionen Katzen, Hunden, Meerschweinchen und anderen tierischen Begleitern (Stand 2016) in Deutschland wächst auch die Zahl von therapiebedürftigen Vierbeinern. In der Regel sind es die Tierhalter oder Vorbesitzer, die das eigentliche Pro­blem darstellen, das ist ja nichts Neues. Aber wenn früher ein Kater Angst vor Berührungen hatte oder falsches Futter bevorzugte, wurde es hingenommen oder als Nebenwirkung einer Krankheit abgetan. Heute sind dank TV-Formaten wie „hundkatzemaus“, Internetforen und Gruppen in sozialen Netzwerken auch die Menschen sensibilisierter, was das körperliche und seelische Wohlbefinden ihrer Haustiere betrifft – und Gesundheit ist das gute Recht eines jeden Tieres. Das sei denen gesagt, die die Vorstellung einer Verhaltenstherapie für Haustiere exotisch oder grotesk finden.

Eigentlich wäre es auch nicht exotisch, grotesk oder übertrieben, sich so auch den Millionen von Stoff- und Kuscheltieren in Deutschland zu widmen. Sie sind es, die teilweise jahrzehntelang Unaussprechliches sehen, hören und erleben müssen. Sie werden gezogen und gezerrt, platt gelegen, in Waschmaschinen und Eisfächer gestopft und hören sich geduldig alle Sorgen an, ohne einen Mucks zu machen. Das hält doch kein Mensch aus!