Wer glaubt, dass Schauspieler am Tag nach der Premiere vor allem ausschlafen und Huldigungen entgegennehmen, der irrt: „Ich hab gearbeitet!“, sagt Georg Münzel und lacht. In der Bestseller-Dramatisierung „Die Analphabetin, die rechnen konnte“ am Altonaer Theater spielt er einen von zwei Holgern (den plietschen), an der Schauspielschule in der Oelkersallee unterrichtet er den Nachwuchs. Beides in Fahrradnähe von zu Hause, Münzel lebt mit Frau und drei Söhnen am Rand des Schanzenviertels.

Mit den Romanen des Erfolgsautors Jonas Jonasson hat der selbst in Hamburg Ausgebildete Erfahrung: Schon in der Theaterfassung von „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg ...“ stand er auf der Bühne, in „Die Analphabetin ...“ hat er bereits in Jagsthausen gespielt. Mit dem anderen Holger (dem schlichteren), gespielt von Dirk Hoener, ist Georg Münzel (49) auch privat befreundet. „Es hat so Spaß gemacht, sich zusammen den Quatsch auszudenken!“

Leidensfähigkeit beweist Münzel also eher abseits der Bühne – als HSV-Fan. Das hat nicht nur mit dem drohenden Abstieg zu tun. „Als Künstler und Schanzenbewohner HSV-Anhänger zu sein ist schon besonders hart ...“

Seite 19 Die Theaterkritik