Warum eine gute Geschichte manchmal besser sein kann als Millionen von Euro

Manchen gelingt es ja wirklich, ihre Träume zu verwirklichen. Lotto King Karl zum Beispiel. Am Sonnabend erst hat er wieder vor der Nordkurve im Volksparkstadion „Hamburg, meine Perle“ gesungen. Seit 2005 tritt der gelernte Gabelstaplerfahrer Karl König live vor den Heimspielen des HSV auf. Und warum? Weil er es kann. Sein Millionengewinn im Lotto hat es ihm ermöglicht, finanziell unabhängig nur noch seinem Hobby Musik zu frönen.

Ein glücklicher Mann. Lotto, Millionengewinn. Alles anders. Ab jetzt ist Party. Die großen Lotterieanbieter befeuern die Fantasien von grenzenlosem Reichtum. Und mal ehrlich: Wollen wir nicht alle wie Onkel Dagobert in unseren Goldtalern im Geldspeicher ein Bad nehmen oder uns ein Luxus­hotel an der Alster bauen, Anteile an unserem liebsten Fußballclub kaufen?

„Tschüs, Chef“ sagen – das wollen die meisten, hat eine Umfrage der Lotterie-Website „Multilotto.net“ ergeben, die Deutschen die Teilnahme an ausländischem Glücksspiel ermöglicht. Dann ab in den Urlaub und Schulden tilgen. So sehen sie aus, die Wünsche der deutschen Lottomillionäre in spe.

Geld allein mache auch nicht glücklich, heißt es ja. 1994 hatte „Lotto Lothar“ 3,9 Millionen D-Mark gewonnen. Er gab sie für Autos, Partys und Alkohol aus. 1999 verstarb er an Leber­zirrhose. Nicht jeder findet eben sein Glück wie Lotto King Karl. Der hat alles richtig gemacht – und sich die Geschichte von seinem Lottogewinn nur ausgedacht.