Erfindergeist hat es in Deutschland schwer, wie ein 37 Jahre alter Fahrradtüftler erfahren musste

Er hatte nicht viel, aber er brauchte auch nie viel. Meist reichten Angus MacGyver in der gleichnamigen Fernsehserie ein paar Alltagsgegenstände, um daraus raffinierte und nützliche Bastelarbeiten zu fertigen. Für die Produktion eines wasserdichten Transistorradios, mit dem man auch telefonieren kann, genügte etwa oft schon etwas Alufolie, ein altes Kaugummi, doppelseitiges Klebeband und ein überfahrenes Meerschweinchen. Brillant!

Das Löt- und Schraubtalent des Serienhelden war jedenfalls so legendär, dass unkonventionelle Lösungen im Englischen noch heute „MacGyverism“ genannt werden. Und auch hierzulande hat die Strahlkraft der von Richard Dean Anderson dargestellten Figur, die nur mit einer Revolvertrommel eine Kernschmelze verhindern konnte, nie wirklich nachgelassen.

Im schönen Groß Teetzleben an der Mecklenburgischen Seenplatte beispielsweise ist erst jetzt wieder ein 37 Jahre alter Erfinder aus dem Schatten der Seriengestalt getreten, um im realen Leben ein drängendes Menschheitsproblem zu lösen. Nämlich: Wie baut man ein E-Bike, wenn man gerade keinen Elektroantrieb zur Hand hat?

Laut Polizeiangaben war das gar nicht so schwer. Der MacGyver aus Mecklenburg brauchte dafür nur ein altes Damenrad, einen handelsüblichen Rasenmähermotor und ein paar Schrauben. Zur technischen Abnahme steuerte er das Gefährt in eine Kontrolle der Straßenverkehrswacht. Ergebnis: läuft Tempo 52, ist damit ein motorisiertes Fahrzeug, benötigt eine nicht vorhandene Betriebserlaubnis, also Stilllegung. MacGyverism in Deutschland? Hat es schwer. Und wir wundern uns, technologisch hinterherzuhinken.