Köln.

Der Countdown läuft für Alexander Gerst: Sieben Wochen vor seinem zweiten Start zur Internationalen Raumstation ISS steckt er nun im Endspurt seines zweijährigen Trainings. „Und eigentlich bin ich relativ entspannt“, sagte der 41-jährige Geophysiker, der für einige Monate als erster Deutscher auch das Kommando auf der ISS übernimmt. Er werde während des sechsmonatigen Aufenthalts bei seinen vielen Experimenten auch als „Versuchskaninchen“ fungieren, betonte „Astro-Alex“ bei seinem letzten Medienauftritt vor seinem Abflug ins All am Dienstag in Köln. Der künftige Commander aus Baden-Württemberg nannte als ein zentrales Ziel seiner Mission „Horizons“, zu medizinischen Fortschritten beizutragen, Forschung gegen Krebs oder Osteoporose etwa. Bei vielen Experimenten gehe es darum, „den Körper hier unten besser zu verstehen“.

Der populäre Astronaut aus Künzelsau will auch diesmal möglichst viele Menschen am Boden intensiv an seiner Mission teilhaben lassen. Er werde Fotos und seine Gedanken in 400 Kilometern über der Erde über die sozialen Medien „nach unten“ schicken, versprach er. Es sei ihm ein Anliegen, das Interesse von Jugendlichen zu wecken. „Ich will bei denen nicht als Superheld dastehen.“ Die Jugend solle lieber denken: „Wenn der das kann, können wir das auch“, schilderte Gerst.

Am 6. Juni soll er zusammen mit dem Russen Sergej Prokopjew und der US-Astronautin Serena Auñón-Chancellor vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur starten. Er war bereits von Mai bis November 2014 auf der ISS.