Nur weniges fällt den Deutschen schwerer als eine Beschwerde im Restaurant. Doch es gibt ja eine Lösung

Haben Sie sich in den vergangenen Tagen auch mal richtig bei einem Restaurantbesuch geärgert? Die Pizza schmeckte wie eine Frisbee-Scheibe, das Geschnetzelte erinnerte an zusammengefegte Küche, der Fisch glich einem Grätenmuster? Und was passierte, als der Kellner fragte, ob es denn schmecke? Wahrscheinlich murmelten Sie etwas wie „Jaja, alles okay.“ Beschweren? Um Gottes willen. Macht man doch nicht in einem Lokal.

Immerhin: Sie sind damit in guter Gesellschaft. Laut Umfrage des Monatsmagazins „Chrismon“ fällt es den Deutschen schwerer, das Essen in einem Restaurant zu monieren (44 Prozent), als Trauernden zu kondolieren (30 Prozent).

Wer es dennoch einmal versucht hat, weiß auch, warum. Allein der Satz „Herr Ober, ich finde die Suppe versalzen“ sorgt für die 15 Minuten Ruhm, die Andy Warhol einst versprach – selbst das Pärchen am Nebentisch turtelt nicht mehr, sondern lauscht gebannt der Replik des Kellners.

Andererseits kann sich eine gewisse Renitenz lohnen. Professionelle Beschwerdeführer berichten, dass durchaus mehr geht als der Espresso auf Kosten des Hauses. Viele Restaurants kürzen die Rechnung massiv. Einen Anfängerfehler sollte man indes vermeiden. Wer das zähe Steak komplett verzehrt und erst dann über die Fleischqualität nölt, verwirkt sein Recht auf Ersatz oder Preisminderung, urteilte das Landgericht Freiburg.

Natürlich kann man auch die Tiefen des Internets nutzen, etwa mit einer dezidierten Restaurantkritik in den einschlägigen Foren. Rache, heißt es ja, schmeckt am besten kalt. Genau wie die Nudeln am Vorabend.