Hamburg. SPD, CDU und Grüne fordern Überarbeitung des Großprojekts Holsten Quartiere. Baubeginn verzögert sich

Sie gehören zu den größten Bauvorhaben in Hamburg: die geplanten Holsten Quartiere auf dem heutigen Brauereigelände in Altona. Auf dem rund 86.500 Quadratmeter großen Areal sollen nach dem Umzug von Holsten Wohnungen für bis zu 7500 Menschen entstehen, außerdem Büros, Geschäfte, ein Hotel und Gas­tronomie. Doch jetzt gerät der Zeitplan ins Stocken, es gibt massive Vorwürfe aus der Politik. Tenor: Der Stadtteil darf nicht so dicht bebaut werden.

Eigentümer des Holsten-Areals ist die Schweizer SSN Group, in deren Auftrag die SG Development die Holsten Quartiere entwickeln soll. Ursprünglich war geplant, mehr als 200.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche (BGF) zu bebauen, die Politik will dagegen maximal 160.000 Quadratmeter. Alles andere wäre zu dicht und zu viel, heißt es.

Schon vor Monaten hatten Experten von SPD, CDU und Grünen übereinstimmend eine Überarbeitung der Pläne gefordert und noch ein ganzes Bündel an speziellen Wünschen für die weitere Infrastruktur des Neubauareals aufgestellt. Dabei geht es zum Beispiel auch um den Bau einer für Vereine bezahlbaren Sporthalle.

„Das sind noch etliche Punkte, die geändert werden müssen“, sagt SPD-Bezirksfraktionschef Thomas Adrian. Drastischer formuliert es der Stadt­planungsexperte der Altonaer Grünen, Christian Trede: „Die haben nicht geliefert – das geht nicht.“ Seine Warnung: „Wir lassen uns nicht von irgendeinem Schweizer Fonds an die Wand drücken.“

Noch hat der Bezirk Altona das Heft in der Hand. Dort wird der Bebauungsplan entschieden, der den Umfang des Neubauprojekts regelt. Voraussetzung dafür sei aber – so die Altonaer Politiker – ein städtebaulicher Vertrag mit dem speziellen Wunschkatalog für dieses Gebiet, das zwischen Ottensen und Schanze zu einer der begehrtesten Lagen der Stadt werden dürfte.

Dies könnte aber noch dauern. Ursprünglich sollte Mitte 2019 mit dem Abriss der Holsten-Gebäude auf dem Areal begonnen werden. Dann wäre ein Erstbezug wohl 2021 möglich gewesen. Jetzt aber dürfte sich das Projekt deutlich verzögern.

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