Historisch Drosophila melanogaster ist ein ideales Forschungsobjekt der klassischen Genetik. Ihr Erbmaterial besteht aus nur vier Chromosomenpaaren, die unter dem Lichtmikroskop deutlich sichtbar sind. Schon 1908 begann der US-amerikanische Genetiker Thomas Hunt Morgan mit Versuchen an Fruchtfliegen, die ihm 1933 „für seine Entdeckungen über die Bedeutung der Chromosomen als Träger der Vererbung“ den Nobelpreis für Medizin einbrachten. Morgan konnte durch die Kreuzung von Drosophila nachweisen, dass Chromosomen die Träger der Gene sind und jedem Gen eine feste Position zugeordnet ist. Morgan erstellte zusammen mit seinem Team sogenannte Chromosomenkarten für Drosophila, die die genaue Lokalisation der Gene auf den Chromosomen beschrieben.