Berlin.

Keine freundlichen Worte fand Dominique Voland im Februar im Interview mit der „Gala“ über ihren langjährigen Lebensgefährten Dieter Wedel. Er sei ein „Despot, ein Choleriker, ein Narzisst“, so die 40-Jährige, die mit dem 75-Jährigen zusammen einen Sohn hat. Sie glaube, dass die Frauen, die dem Filmemacher sexuellen Missbrauch vorwerfen, die Wahrheit sagten, erklärte sie weiter.

Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft Berlin nach Prüfung eines Anfangsverdachts gegen Voland, wie die „Bild“ berichtet. Zwei Tage vor Erscheinen des Interviews habe Wedel sie wegen Erpressung angezeigt. Voland soll ihren Ex-Lebensgefährten am Telefon verdeutlicht haben, dass sie lu­krative Angebote von Medien erhalten habe, wenn sie sich negativ über ihn äußere. Sie soll bis zu 300.000 Euro von Wedel gefordert haben, damit sie keine Details aus der vor rund sechs Jahren beendeten Beziehung verrate. Wedel habe abgelehnt. Wedels Ehefrau Uschi Wolters soll das Telefon­gespräch mitangehört haben.

Gegen Wedel selbst laufen seit drei Monaten in München Ermittlungen wegen des Verdachts der Vergewaltigung. Die Firma Bavaria Film hat nach eigenen Angaben von Ende März bei ihren Produktionen keine Belege für mögliche sexuelle Übergriffe von Regisseur Dieter Wedel gefunden. Das Unternehmen hatte ein Rechercheteam mit der internen Prüfung der Filme „Der König von St. Pauli“ (1997), „Die Affäre Semmeling“ (2001) und „Gier“ (2009) beauftragt. Wedel hat die gegen ihn erhobenen Vorwürfe stets zurückgewiesen.