Kleine Unterschiede, große Folgen: Nur 32 Prozent der Frauen fühlen sich hierzulande gleichberechtigt

Dass Männer und Frauen eigentlich nicht zusammenpassen, hat uns der große Menschenkenner Loriot hinterlassen. Wahrscheinlich hatte er zuvor darüber gegrübelt, warum die meisten Frauen ihren Pullover über gekreuzte Arme steil nach oben ausziehen, während Männer sich das Teil von hinten nach vorne über den Kopf ziehen.

Völlig uneins sind beide Geschlechter auch bei der Frage, ob Frauen und Männer hierzulande gleichberechtigt sind. Nur 32 Prozent der Frauen antworten darauf mit Ja, im Gegensatz zu 57 Prozent der Männer. Die Meinungsforscher von YouGov haben im Auftrag der dpa gerade 2036 Teilnehmer dazu befragt. Echte Gleichberechtigung sieht wohl anders aus.

Die Unterschiede fangen ja schon in unseren Köpfen an. So sind die beiden weiblichen Gehirnhälften viel durchdringender miteinander verdrahtet als die der Männer. Was dazu führt, dass frau emotionale Inhalte besser abrufen kann und — „manno“ — dem Mann auch noch sprachlich überlegen ist. Zum Ausgleich sollen sich Männer besser orientieren können. Ein schwacher Trost. Immerhin bilden sich die typischen Unterschiede erst nach der Pubertät erkennbar heraus. Von wirklicher Gleichberechtigung ist das weit entfernt.

Selbst der Geschlechteranteil in unserer Gesellschaft ist ungerecht. Vielleicht fühlen sich genau deshalb so viele Menschen in Hamburg so wohl: Hier ist der Frauenüberschuss mit 51,2 Prozent bundesweit spitze. In Stuttgart ist es übrigens genau umgekehrt. Aber ist die baden-württembergische Landeshauptstadt mit ihren 630.000 Einwohnern wirklich eine verlockende Alternative? Na bitte.