In der turbulenten Action-Komödie „Gringo“ von Nash Edgerton überzeugen fast ausschließlich die erstklassigen Darsteller

Was für eine irrwitzige Story. Was für eine Anhäufung unsympathischer, satirisch überzeichneter Charaktere. Was für ein dramaturgisches Durcheinander in einem Film, der zu viel will und zu wenig einlöst. Dass die turbulente Action-Komödie „Gringo“ des australischen Regisseurs Nash Edgerton dennoch mit einem hohen Unterhaltungswert punkten kann, liegt an seinen erstklassigen Darstellern, die ganz in den zynisch überzeichneten Figuren aufgehen.

Man spürt bei „Gringo“ stets, wo seine Wurzeln liegen: irgendwo zwischen Tarantino und den Coen-Brothers, ohne je an die Vorbilder heranzureichen. Als Harold (David Oyelowo) mitbekommt, dass seine kaltschnäuzigen Chefs Richard (Joel Edgerton) und Elaine (Charlize Theron) ihn abservieren wollen, bricht seine heile Welt zusammen. Aus Rache inszeniert er seine eigene Entführung. Doch die Aktion läuft gründlich schief, und auf einmal hat er nicht nur das mexikanische Drogenkartell, sondern auch einen fiesen Ex-Söldner, zwei dusselige mexikanische Motelbesitzer und auch noch die US-Drogenfahndung an den Fersen. Charlize Theron und Joel Edgerton, der Bruder des Regisseurs, ­machen ihre Sache als verabscheuungswürdige Manager-Karikaturen großartig. David Oyelowo als gejagter Gringo ist der nahezu einzige Sympathieträger in dem Tohuwabohu.

„Gringo“ USA/Aus 2018, 110 Min., ab 16 J., R: Nash Edgerton, D: David Oyelowo, Charlize Theron, Paris Jackson, täglich im UCI Mundsburg/Othmarschen-Park/Wandsbek; www.tobis.de/film/gringo/