Selbst wenn er versucht zu lächeln, wirkt das gequält. Er steckt knietief in einer Midlife-Crisis. Alle haben es geschafft, nur ich nicht, lautet sein Mantra. Ben Stiller spielt in seinem neuen Film „Im Zweifel glücklich“ einmal mehr einen vom Leben enttäuschten Biederbürger.

Er wohnt in einem schicken Vorort von Sacramento. Seine Ehefrau Melanie (Jenna Fischer) hat einen guten Job bei der Regierung. Er leitet eine erfolgreiche Non-Profit-Agentur. Und doch ist Brad zutiefst unzufrieden. Zum Ausbruch kommen die Selbstzweifel, als er sich mit seinem Sohn Troy (Austin Abrams) nach Boston aufmacht, um ihm einen Platz auf dem College zu sichern. Brad erinnert sich an seine Schulfreunde, die es anscheinend alle mühelos geschafft haben, reich und erfolgreich zu werden. Er kann einfach nicht einsehen, dass er eigentlich ein viel glücklicheres Leben führt als alle vier Schulfreunde zusammen.

Regisseur Mike White erzählt die banale Story in ruhig-distanzierten Bildern, unterlegt mit Brads larmoyanten, aufdring­lichen Off-Kommentaren. Schon bald verliert man das Interesse an der Selbstfindung dieses schlafwandlerisch durch die Welt schlurfenden Protagonisten. Was bleibt, ist gepflegte Langeweile.

„Im Zweifel glücklich“ USA 2017, 102 Min., o.A., R: Mike White, D: Ben Stiller, Jenna Fischer, täglich (außer Do) im Passage; www.weltkino.de/film/kino/im_zweifel_gluecklich