Es ist noch Schubert, aber auch nicht mehr, es gibt noch die „Winterreise“, doch sie nimmt eine andere musikalische Route. Mit einem ebenso lesenswerten wie intelligenten Buch hat der britische Tenor Ian Bostridge belegt, dass er sich mit Schuberts erschütterndem Lied­zyklus so gut auskennt wie kaum ein anderer Interpret. Am 26.3., im Rahmen eines „Winterreise“-Schwerpunkts der Elbphilharmonie, kommt Bostridge in die ­Laeiszhalle, um dort die ähnlich vielschichtige Schubert-Bearbeitung von Hans Zender vorzustellen, die 1993 uraufgeführt – also auch schon vor einem Vierteljahrhundert – und von ihm mit klugem Hintersinn „komponierte Interpretation“ genannt wurde. Der Gesangspart ist so gut wie unverändert geblieben, aus der Klavierbegleitung ist eine effektvolle ­Orchestration geworden. Gespielt wird sie von den Avantgarde-Experten des portugiesischen Remix Ensemble Casa da Músic, es dirigiert Peter Rundel.

Ian Bostridge: „Winterreise“ Mo 26.3., 20.00, Laeiszhalle, Großer Saal (U Gänsemarkt), Johannes- Brahms-Platz, Karten zu 10,- bis 68,- im Vvk.