Immer mehr werdende Väter nehmen an Geburtsvorbereitungskursen teil – mit gutem Grund

Beschränkte sich männliche Solidarität gegenüber der schwangeren Partnerin bisher häufig nur auf den eigenen Bauchumfang, interessieren sich moderne werdende Väter zunehmend auch für den längeren Zeitraum zwischen der Zeugung und der Geburt. Nach einer Umfrage der Siemens-Betriebskrankenkasse können es sich jedenfalls rund 65 Prozent aller Männer mit Kinderwunsch vorstellen, einen gemeinsamen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen, um etwa die Kunst der begleitenden Hechelatmung zu erlernen und dem Wunder der Niederkunft nicht mehr unvorbereitet beiwohnen zu müssen: Rund 90 Prozent aller Männer sind ja mittlerweile im Kreißsaal dabei.

Die meisten Geburts-Profis würden diesen Schritt begrüßen. Denn wenn sich auch Männer körperlich und mental auf die Geburt ihres Kindes intensiv vorbereiten, erfahren sie vorab, was beim großen Finale wirklich passiert, und müssten nicht mehr überrascht feststellen: „Hätte ich gewusst, dass das so lange dauert, hätte ich mir was zum Lesen mitgebracht.“ Wiederum andere Männer verstecken ihre Unsicherheit gerne hinter den Suchern ihrer Smartphones, um jede einzelne Presswehe zu dokumentieren, was jedoch vom medizinischen Fachpersonal, vor allem aber von den niederkommenden Frauen selbst zumeist als ­extrem störend empfunden wird.
Dabei geht es nur darum, der werdenden Mutter während ihrer schwersten Stunden zur Seite zu stehen. Da ist ein Geburtsvorbereitungskurs durchaus hilfreich: Bisher verlassen gut 15 Prozent der Männer während der Geburt kreidebleich den Kreißsaal oder fallen einfach ohnmächtig um.