Washington.

Schwerer Rückschlag für die Industrie, die in selbstfahrenden Autos den Schlüssel zu einer verkehrssicheren Zukunft sieht: In Tempe im US-Bundesstaat Arizona ist eine 49-jährige Fußgängerin von einem solchen Wagen, der in Diensten des Fahrdienstleisters Uber stand, angefahren worden, als sie ihr Fahrrad über eine Straße schob. Sie erlag später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen.

Der tödliche Zwischenfall ist der erste seiner Art. Uber reagierte sofort und stoppte alle Testprojekte mit autonom fahrenden Wagen in den USA. Damit liegen seit Monaten laufende Experimente in San Francisco, Pittsburgh, Toronto und Phoenix für unbestimmte Zeit auf Eis. Uber-Chef Dara Khosrowshahi nannte den Unfall „unglaublich traurig“ und sagte uneingeschränkte Zusammenarbeit mit Polizei und Verkehrssicherheitsbehörden zu. Die Umstände des Unfalls seien noch unklar, teilte die Polizei mit.

Was man weiß: Im Ungückswagen saß ein Techniker am Steuer, das System war jedoch auf „autonom“ eingestellt. Warum er nicht rechtzeitig eingriff, als die Frau am Sonntagabend gegen 22 Uhr mit ihrem Fahrrad auf die Straße trat, wird untersucht.

Für die Verfechter der sogenannten Roboterwagen ist Tempe eine „Zäsur“, sagten Experten im US-Fernsehen. Derzeit testen einige US-Bundesstaaten bereits die vollautomatische Version des autonomen Fahrens – ganz ohne menschliche Einfluss-Möglichkeit. Das US-Verkehrsministerium hat dazu eine Studie in Auftrag gegeben. Ergebnis: 80 Prozent der Amerikaner fürchten sich vor selbstfahrenden Autos.