Endlich bekommt der deutsche Teckel, was ihm schon lange gefehlt hat: ein eigenes Museum

Wer beim Italiener im beschaulichen Passau Dackelpizza (belegt mit Würstchen) entdeckt und beim Konditor Dackelpralinen, muss keine Angst vor allzu tierischen Zutaten haben. Nein, der kurzbeinige, treue Begleiter des Menschen wird nur mit einer ungewöhnlichen Geschmacksnote geehrt. Alle Blicke sollen sich auf ihn richten, jetzt, kurz vor Eröffnung des ersten
Dackelmuseums im Land.

Seppi und Moni haben Pate gestanden. Die beiden reinrassigen Vierbeiner des Museumsgründerpaars Josef Küblbeck (54) und Oliver Storz (46) sind genau das, was Dackelfreunde an ihren Lieblingen schätzen: „Schlitzohrig, gemütlich, gesellig, schnell, intelligent, ausdauernd, anhänglich, treu, liebevoll und ergeben.“ Das soll wohl für ein Museum reichen. Leider bezweifeln das die Gegner des Museums, das Ostermontag starten soll. Mit Kultur habe das nichts zu tun, schimpfen sie und sind weder von den 2000 Ausstellungsstücken beeindruckt – vom Wackel­dackel über das 1972er-Olympiamaskottchen Waldi bis zu Picassos Dackelskizze, Flaschenöffnern, Fußabtretern, Zinn- und Porzellanfiguren, alle in Dackelform – noch von der Werbung des Tourismusbüros der Stadt für die beiden Ausstellungsräume. Nicht mal vom kirchlichen Segen. Denn das Gebäude mit der gläsernen Eingangstüre gehört einer Stiftung des Bistums Passau.

Im Museum geht es Gott sei Dank nicht nur um Kurioses, sondern auch um die Geschichte des Dachshundes. Ein Auf und Ab vom Barock bis ins Jetzt. Um die Jahrtausendwende fürchteten Dackelfreunde schon um die Rasse. Damals kaufte der Rocksänger Liam Gallagher gleich zehn Exemplare, damit der Teckel nicht aussterbe, berichtet Museumsgründer Storz. Ganz im Sinne von TV-Hausmeister Krause: „Alles für den Dackel! Alles für den Club! Unser Leben für den Hund!“