Natürlich ärgert sich Carsten Segert darüber, dass das Winterwetter seine Trainingspläne durcheinanderwarf und vor dem Rückrundenstart an diesem Wochenende nicht einmal ein Testspiel möglich war. Aber aus der Ruhe bringen lässt sich der 51 Jahre alte Cheftrainer der Rugby-Bundesligamänner des Hamburger RC von solchen Dingen nicht. Wer im Auftrag des Sports schon bepöbelt, bespuckt und sogar mit einem Messer bedroht wurde, lässt sich von gefrorenen Sportplätzen nicht beeindrucken.

2009 und 2010 arbeitete Segert, der in Altona lebt, als Cheftrainer beim Erstligisten Windhoek Wanderers in Namibia, wo Rugby Nationalsport ist – und die Fans entsprechend heißblütig. „Menschlich war das eine herausragende Erfahrung“, sagt der gelernte Buchbinder. Um Abstand zu seinem Hauptberuf zu finden, malt der gebürtige Hannoveraner, fertigt aus Fundstücken vom Elbstrand kleine Skulpturen und übt sich zudem in Performance-Art. So wird aus dem Leben eines Rugby-Enthusiasten ein Gesamtkunstwerk.

Seite 26 Kaum Training, aber optimistisch