Bremen.

Wenige werden es wissen, aber das Osterlachen ist neben Osterlamm und Ostermesse eine alte kirchliche Tradition. Der evangelische Bremer Pastor Jörg Mosig (49) lässt den Brauch aus dem Mittelalter in seiner Kirche im Stadtteil Alt-Hastedt jetzt wieder aufleben. Der Geistliche plant, am Ostersonntag beim Gottesdienst Blondinen- und Pastorenwitze von der Kanzel zu erzählen. Es soll nämlich herzhaft gelacht werden, am Tag, an dem die Kirche sich über die Auferstehung Jesu Christi freut. Von Klamauk ist das Osterlachen jedoch weit entfernt. „Es geht um die Freude“, sagt der Theologe, der den Brauch bei Aufenthalten in England erlebte. Dort wurde der Brauch im 19. Jahrhundert übrigens kurzzeitig abgeschafft. Der Grund: Einige Pastoren hatten es mit der Gaudi übertrieben. Es war zu Kopfständen auf dem Altar gekommen oder zu wenig kreativen „Kuckuck-Rufen“.