Rom.

In Finnland leben nach einem UN-Bericht die glücklichsten Menschen der Welt. Ihnen folgen die Länder Norwegen, Dänemark, Island und die Schweiz. Das geht aus dem Weltglücksreport der Vereinten Nationen hervor, der am Mittwoch im Vatikan vorgestellt wurde. Die Finnen verdrängten in diesem Jahr die Norweger vom Spitzenplatz. Deutschland rückte im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz auf Rang 15 vor und liegt damit hinter Costa Rica und Irland. Für den „World Happiness Report“ wurden in 156 Ländern Faktoren wie Wohlstand, Lebenserwartung, Korruption und Freiheit untersucht.

Die unglücklichsten Menschen leben demnach alle in afrikanischen Staaten – mit Tansania, Südsudan, der Zentralafrikanischen Republik und Burundi als Schlusslichtern. „Für Deutschland ist noch Luft nach oben bei der Entwicklung der Zufriedenheit“, sagte Martijn Hendriks von der Erasmus-Universität in Rotterdam. Dass ein wohlhabender Staat wie Deutschland nicht unter den Top Ten sei, liege möglicherweise auch daran, dass viele Deutsche bei Befragungen „zu harsch“ mit sich seien und ihre Zufriedenheit unterbewerteten.

Steigendes Einkommen macht in den USA nicht zufriedener

Das erste Mal wurde in dem Bericht auch die Zufriedenheit von Einwanderern in 117 Ländern untersucht. Das Ergebnis: In Finnland leben auch die glücklichsten Migranten, Deutschland landet in dieser Kategorie „nur“ auf Platz 28. Grund sei auch die Herkunft der Einwanderer, so Hendriks. Viele kämen aus Kriegsländern wie Syrien oder aus armen Ländern und seien damit schon in ihrer Heimat weniger glücklich gewesen. Das ändere sich im Zielland nicht so schnell. Außerdem sei es für Migranten unter Umständen schwierig, sich in Deutschlands „strenge und hierarchische Strukturen“ zu integrieren.

Ein besonderes Kapitel gilt dem Paradox in den USA: Dort steigt zwar seit den 1970er-Jahren stetig das Einkommen, doch die Zufriedenheit verändert sich kaum oder sinkt gar. Das Land rutschte im diesjährigen Report um vier Plätze auf Rang 18. Dies sei ein „alarmierendes Signal“ für die Regierung. Gründe seien „epidemische Krankheiten“ wie Fettleibigkeit, Medikamentenmissbrauch und Depressionen.