Der englische Singer-Songwriter Jamie Lawson spielt und singt am 19. März im Gruenspan

„Happy Accidents“ heißt das aktuelle Album von Jamie Lawson. Das Leben des Singer-Songwriters aus Plymouth stand in den vergangenen Jahren unter einem glücklichen Stern, die „glücklichen Unfälle“ sind mehr „glückliche Zufälle“ gewesen. Wie zum Beispiel die Begegnung mit Ed Sheeran im Bedford Pub im Süden von London vor mehr als sieben Jahren.

Damals waren Sheeran und Lawson nur zwei von Dutzenden sogenannter „Pub Crawlers“, die sich für in paar Pfund oder ein paar Biere auf eine improvisierte Kneipenbühne stellen und versuchen, die Aufmerksamkeit des trinkfreudigen Publikums auf sich zu ziehen. Sheeran wird entdeckt und avanciert zum Mega-Star. Lawson, damals immerhin schon 35 Jahre alt, tingelt weiter. Sein 2006 erschienenes Album „Last Night Stars“ hatte so gut wie niemand zur Kenntnis genommen.

Es vergehen noch vier weitere Jahre, bis Lawson einen Anruf von Ed Sheerans Management bekommt. Er soll den rotblonden Sänger, der damals auf PR-Tour für sein Album „X“ ist, bei einem Geheimkonzert in Dublin unterstützen. Auch auf eine Australien-Tournee nimmt Sheeran den Pub-Crawl-Kumpel mit. „Das war schon krass“, sagt der 42-jährige Lawson. „Den einen Tag trittst du bei einem Open-Mic-Wettbewerb in Manchester auf, und am nächsten Tag spielst du vor 17.000 Fans in Australien vor Ed Sheeran.“

Erst allmählich beginnen die Musik-Fans in England mitzubekommen, dass sie mit dem in Manchester lebenden
Jamie Lawson einen weiteren tollen
Singer-Songwriter in ihrem Land haben.

Das Album „Jamie Lawson“ erreichte 2015 Platz eins der britischen Charts

Weil Lawson mit dem Song „Wasn’t Expecting That“ 2011 in Irland einen Nummer-eins-Hit landete, glaubten viele Leute, er sei Ire. „Der Song packte mich, weil Jamie es schafft, so raue Gefühle rüberzubringen. Als ich mein Label Ginger Bread Records startete, musste ich Jamie als Ersten unter Vertrag nehmen. Er ist die perfekte Wahl für meine erste Veröffentlichung!“, zeigt sich Ed Sheeran begeistert von den Qualitäten seines Landsmanns. Er beweist ein gutes Händchen, denn das Album mit dem schlichten Titel „Jamie Lawson“ erreicht 2015 Platz eins der britischen Charts. „Wasn’t Expecting That“ wird noch mal veröffentlicht, der Song kreist im Radio auf Heavy Rotation, verkauft sich mehr als eine Million Mal.

Ein „Happy Accident“ ist auch die Begegnung zwischen Lawson und seiner späteren Frau. Sie will sich eigentlich einen Stand-up-Comedian ansehen, landet aber im falschen Raum, in dem Lawson auf der Bühne steht. Wieder ist es der Bedford Pub. Sie schreibt ihm am nächsten Tag eine Nachricht, die mit den Worten „So hooray for happy accidents“ endet. Inzwischen hat der Sänger sie geheiratet und aus diesem Zitat den Titel seines aktuellen Albums gewählt. Aufgenommen hat Lawson es in Los Angeles.

Viele Songs handeln vom Verliebtsein, aber darauf gibt es auch die Ballade „Sing To The River“, die Lawson seinem Vater gewidmet hat, der starb, als er erst 19 Jahre alt war. „Mein Vater war der Grund, warum ich als Sänger so lange bei der Stange geblieben bin“, sagt Lawson. Eine gute Entscheidung.

Jamie Lawson Mo 19.3., 20.00, Gruenspan
(S Reeperbahn), Große Freiheit 58, Karten zu
20,50 im Vvk.; www.jamielawsonmusic.com