Nur jeder Zweite wäscht sich die Hände nach der Toilette. Die andere Hälfte riskiert mehr als ihren guten Ruf

Jungen wie Mädchen lernen von Kindesbeinen an: Nach dem Klo und vor dem Essen – Händewaschen nicht vergessen. Im weiteren Leben zeigt sich allerdings, dass Frauen einen stärken Hang zur Reinlichkeit ausprägen als Männer.

Gerade nach dem Toilettengang mögen Frauen es besonders gern, sich gründlich an den Händen nass zu machen. Teils verwenden sie dafür Seife, teils reicht ihnen – falls vorhanden – heißes Wasser. Studenten der privaten SRH Hochschule Heidelberg haben männliche und weibliche Klogänger jetzt verdeckt beobachtet, und zwar nach dem Geschäft. Während immerhin 82 Prozent der Frauen ihre Hände gewaschen haben, machte nur jeder zweite Mann davon Gebrauch.

Beim männlichen Geschlecht herrscht offenbar die verbreitete Meinung vor, dass Händewaschen unmännlich und daher wohl eher Frauensache sei. Schließlich machen sich gerade die Konservativen unter ihnen, namentlich im Haushalt, nur relativ selten die Finger schmutzig. Weshalb sie eben keine Saubermänner sind.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt angesichts dieser Abstinenz vor den Risiken für das ganze Land. Gerade in Erkältungszeiten könnten durch mangelhafte Handhygiene gefährliche Keime übertragen werden. Jetzt wissen wir auch, warum so viele die Grippe haben – Schuld daran sind die wasserscheuen Männer.

Da bleibt nur eines: Auch die übrigen 50 Prozent sollten endlich dem Vorbild der Frauen folgen, sich wie diese nach jedem Toilettenbesuch die Hände waschen und bekennen: „Me too.“ Sauber, Männer!