Blankenese.

Im vergangenen Sommer tollten im Garten der Blankeneser Villa noch Kinder, nun steht das Gebäude zum Verkauf. Das Kinderhaus, das von einem privaten Betreiber geführt wurde, ist geschlossen. Auf Abendblatt-Anfrage erklärt Marcel Schweitzer als Sprecher der zuständigen Hamburger Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration: „Der Träger hat die Schließung der Einrichtung zum 31. Januar 2018 bekannt gegeben. Über die weitere Nutzung des Gebäudes ist bei uns nichts bekannt.“

Diese Frage hat sich durch die aktuelle Immobilienanzeige nun allerdings geklärt. Für 2,95 Millionen Euro steht die „charmante Jugendstilvilla im Herzen von Blankenese“ direkt gegenüber vom Bahnhof zum Verkauf. Aus der Offerte geht hervor, dass die Villa 1909 vom Kaufmann Gustav Lerch nach Plänen des Altonaer Architekturbüros Raabe & Wöhlecke als repräsentatives Landhaus errichtet wurde. Seit 2009 findet sich das Gebäude auf der Liste der Baudenkmäler. 410 Quadratmeter Wohnfläche mit auf elf Zimmer verteilt umfasst die Immobilie.

20 Jahre lang existierte das private Kinderhaus an diesem Standort. Bis zu 60 Kinder im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren wurden hier betreut. Zuletzt gab es allerdings Probleme. Eltern kritisierten die personelle Situation, den hohen Krankenstand, warfen der Leitung schlechte Betreuung und mangelhafte Hygiene vor. Auch die Aufsichtsbehörde war vor Ort. Eltern und Kita-Leitung verabredeten neue Regeln und eine Verbesserung der Kritik-Punkte, doch mindestens drei Kinder wurden abgemeldet, weitere Kündigungen drohten.

Ob Schließung und Verkauf eine Folge daraus sind, bleibt unklar.