Hamburg. Der 29 Jahre alte Briefträger verschwand vor fast vier Wochen in Hamburg. Freunde hoffen auf neue Hinweise

In der Geschichte der Post in Hamburg hat es so etwas noch nicht gegeben: Die Briefträger verteilen derzeit 300.000 Flugblätter an Haushalte in der Hansestadt, um die Suche nach dem seit fast vier Wochen vermissten Schotten Liam Colgan (29), ebenfalls ein Postbote, zu unterstützen. Initiiert wird die Aktion von der auf Facebook organisierten Gruppe „Help find Liam Colgan“ und der Telegram-Gruppe „Wir suchen Liam Colgan!!!“. Diese hatten Kontakt zu einem Mitarbeiter der Deutschen Post aufgenommen und baten um Hilfe bei der Suche nach dem Vermissten. Mit Erfolg. „Das Verschwinden eines Menschen ist eine dramatische Situation, in der man hofft, Hilfe zu bekommen“, sagt Post-Sprecher Martin Grundler. Den Druck der Flugblätter bezahlte Colgans Familie. Zudem spendeten Druckereien Papier.

Liam Colgan war in der Nacht zum 10. Februar das letzte Mal gesehen worden. Gemeinsam mit Freunden und Verwandten feierte er in der Gaststätte Hamborger Veermaster an der Reeperbahn den Junggesellenabschied seines Bruders Eamonn. Gegen halb zwei verließ er das Lokal, ohne sich zu verabschieden. Überwachungskameras zeigen ihn kurz vor halb drei vor dem Gebäude des Verlags Gruner & Jahr am Baumwall. Außerdem soll er in Buxtehude gesehen worden sein. Von der Haltestelle Landungsbrücken fährt die S 3 direkt dorthin. Der Schotte ist rothaarig, schlank und 1,85 Meter groß.

Seit gestern werden die 300.000 Flugblätter an Haushalte in den Stadtteilen St. Georg, Neustadt, Hamm, Neugraben, Wandsbek, Billstedt, Horn, Volksdorf, Poppenbüttel, Stellingen und Blankenese verteilt – etwa an jeden dritten Haushalt in Hamburg.

Seite 13 Die Post als Hoffnungsträger