Hamburg. Unternehmen greift die Deutsche Bahn an. Schon im März sollen die ersten Züge rollen

Wer von Hamburg aus ins Ruhrgebiet und nach Köln reisen will, bekommt Ende März eine weitere Möglichkeit. Flixbus, Deutschlands Marktführer bei Fernbussen, steigt groß ins Bahngeschäft ein und schickt vom 24. März an täglich außer mittwochs zwei Züge auf die Strecke. Zum Start des neuen Angebots kosten die Fahrscheine ab 9,99 Euro.

Der neue, grün gestrichene Flixtrain wird in Osnabrück, Münster, Gelsenkirchen, Essen, Duisburg, Düsseldorf und Köln halten. In Düsseldorf etwa soll es Anschluss an die Fernbusse des Unternehmens nach Paris und Brüssel geben.

Der Zug fährt auf der Strecke, die auch der HKX genommen hat. Und Flixbus arbeitet für das Angebot zudem mit dem Nürnberger Unternehmen zusammen, das zuletzt die HKX-Züge betrieben hat: BahnTouristikExpress. BTE betreibt unter anderem auch einen Sylt-Autoshuttle und einen Autozug zwischen Hamburg und Lörrach. Flixbus oder vielmehr die neue Marke Flixtrain kümmert sich um den Verkauf der Tickets, Streckenplanung, Qualitätsstandards und Abrechnung.

Ähnlich arbeitet das Unternehmen bereits beim Busangebot. Regionale Busfirmen fahren im Auftrag von Flixbus die grünen Busse.

Die neue Bahnverbindung ist nur der Auftakt zu einer Schienenoffensive des Münchner Unternehmens. Von April­ an wird es auch Verbindungen zwischen Berlin und Stuttgart geben. Flixbus-Chef André Schwämmlein kündigt im Gespräch mit dem Abendblatt an, auch weitere Strecken zu prüfen. Ob Hamburg–Berlin dazugehört, die Verbindung mit dem dichtesten Bus-Takt im Unternehmen, lässt er offen. Lukrativ wäre die Strecke aber schon. Auch die Bahn fährt hier mit zahlreichen Zügen.

In den vergangenen fünf Jahren hat sich Flixbus vom Start-up zum Marktführer unter den Fernbusunternehmen entwickelt. Inzwischen sind Flixbusse in 26 europäischen Ländern unterwegs, die Firma hat eigene Netze unter anderem in Deutschland, Österreich, Frankreich und Italien. Das Unternehmen hat vor allem der Deutschen Bahn Konkurrenz gemacht, die ihr Angebot daraufhin deutlich verbesserte.

Seite 9 Was Flixbus plant