Kassel.

Salat, Gemüse und auch Fisch frisch aus der Stadt, nachhaltig produziert – das Prinzip nennt sich Aquaponic. Diese Mischform aus Landwirtschaft und Fischzucht fristet bisher ein Nischendasein. Der Düngemittel- und Salzproduzent K+S sieht darin nun eine Anbaumethode mit Zukunft – und ein potenzielles Geschäftsfeld. In Kassel nahm der Konzern am Montag einen Aquaponic-Forschungscontainer in Betrieb. Die Kalkulation des Konzerns: Die Erdbevölkerung nimmt zu, die Städte werden größer, die Fläche für landwirtschaftliche Nutzung schrumpft. Um trotzdem genug Nahrungsmittel produzieren zu können, rücken neue Anbaumethoden wie Aquaponic in den Fokus. Beispiel: Karpfen in einer Aquakultur und Pflanzen in einer Hydrokultur sind in einem Nährstoffkreislauf verbunden. Was die Fische ausscheiden, wird durch Bakterien aufbereitet und dient als Dünger für Pflanzen. Die Pflanzen reinigen im Gegenzug das Wasser. Verbraucherschützer finden den Ansatz gut. „Nichtsdestotrotz muss man das genau prüfen: Aquakulturen kommen selten ohne Antibiotika aus“, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg.