Daniel Craig hat ein Problem: Eine Lizenz zum Töten ist noch lange keine zum Älterwerden

Daniel Craig hat an der Verleihung der britischen BAFTA-Filmpreise teilgenommen, war aber wohl nicht gut in Form. Aufgedunsen und wächsern habe er ausgesehen, hieß es. Dabei will der Mime, der heute 50 wird, noch einmal James Bond spielen. Der Agent seiner 91 Jahre alten Majestät ist immer ein Vorbild an Virilität, Eleganz und Askese. Sich verändern wie Craig – das geht nicht, befinden die, die Schattenseiten der Glamourwelt gern übersehen.

Dabei hat den Briten gerade das an seinem 007-Job genervt. „Schauspielern ist am besten, wenn man sich über sein Aussehen keine Gedanken machen muss“, hat er gesagt. „Und Bond ist das Gegenteil davon.“ Das hat er übrigens mit vielen Darstellern gemeinsam.

Filme spielen zwar im Reich der Fiktion, das heißt aber noch lange nicht, dass dort alles erlaubt ist. Alfred Hitchcock ließ in „Sabotage“ einen kleinen Jungen eine Bombe im Bus transportieren. Die Sache ging nicht gut aus, das Publikum nahm es ihm übel. Ein Hamburger Autor sollte ein Drehbuch für einen Schimanski-„Tatort“ schreiben und wollte mit einer Sexszene beginnen, vor der der Kommissar sich mit Viagra in Form bringen sollte. Der Schauspieler wollte nicht. Ob es dem Publikum gefallen hätte?

Bond-Darsteller finden ihre Rolle oft vereinnahmend. Weder Roger ­Moore noch Pierce Brosnan konnten in ihrer „aktiven“ Zeit in anderen Filmen reüssieren. Craig nervt das offenbar. Man sollte nachsichtig mit ihm sein. Vielleicht braucht er einfach noch eine Lizenz mehr, auch wenn er davon schon so viele hat. Ihm fehlt aber offensichtlich die zum würdevollen Älterwerden.

Da kann wohl nur Q helfen.